Vorurteile und Gerüchte: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 2. Juni 2016, 21:09 Uhr

Es gibt viele Vorurteile und Gerüchte um die Tätigkeit des Verkehrsflugzeugführers. Einige davon werden in diesem Artikel angesprochen.

  • Man darf als Pilot keine Zahnfüllungen haben.
Das mag vor langer Zeit einmal gewesen sein, als Zahnfüllungen noch qualitativ minderwertig waren und sich Luftblasen bilden konnten. Mittlerweile sind Zahnfüllungen für Militär- und Airlinepiloten unkritisch.


  • Man darf als Pilot keine Brille haben.
In der zivilen Verkehrsfliegerei ist eine Brille kein Problem, solange die Korrekturwerte innerhalb gewisser Grenzen liegen. Siehe auch: Augen.


  • Als Pilot verdient man viel Geld.
Kommt auf den Arbeitgeber an, der Trend zeigt aber nach unten. Es gibt zum Teil Piloten, die in etwa wie Handwerker bezahlt werden und von diesem Gehalt noch ihren Pilotenschulungskredit abbezahlen müssen. An Abstrusität unüberbietbar aber sind Pay-to-fly-Modelle.
Einen Überblick findet man auf Pilotjobsnetwork.


  • Man fliegt als Anfänger-Pilot Fracht.
Nein, im Gegenteil. Nach der Lufthansa Schulung beispielsweise beginnt man immer mit Passagiermaschinen und kann erst nach einigen Monaten mit genügend Flugstunden zur Fracht wechseln.


  • Der Copilot schaut nur zu.
Nein, der Copilot ist ein vollwertiges Besatzungsmitglied. Bei vielen Airlines wechseln sich Copilot und Kapitän pro Flug bei der Kontrolle des Flugzeugs (inkl. Landung) ab.


  • Als Pilot darf man nur Einser auf dem Zeugnis haben.
Nein, definitiv nicht. Es gibt viele Piloten, die in der Schule nur im Durchschnitt lagen. Lufthansa und Co. achten auch nicht direkt auf die Noten. Es gibt keinen NC.


  • Als Pilot ist man nie zuhause.
Nein, das stimmt nicht. Auch wenn man als Pilot im Vergleich weiter von zuhause weg ist, hat man - wie bei anderen Jobs auch - einen Anspruch auf freie Tage. Der Unterschied zu den meisten anderen Berufen sind die ungeregelten Arbeitszeiten: Piloten müssen auch mal am Wochenende oder an Feiertagen arbeiten. Bei diesem Mustereinsatzplan (Jan 2006) der Lufthansa hätte man aber sogar 14 Tage im Monat frei. Zum Vergleich: Bei einem Bürojob mit geregelten Arbeitszeiten (Mo.-Fr.) hätte man im gleichen Monat nur 9 freie Tage.


  • Man muss reich sein, um Pilot zu werden.
Jein. Im deutschsprachigen Raum bietet nur die Lufthansa eine vorfinanzierte Schulung an. Die Ausbildung bei einer Airline ist alles andere als günstig, das lässt sich nicht abstreiten. Nur bei der Lufthansa muss man allerdings das komplette Geld im Nachhinein zahlen. Während der Ausbildung muss man "nur" für seine Lebensunterhaltskosten aufkommen. Dazu gibt es meist von den Airlines Kreditangebote. Ein wenig Eigenkapital kann definitiv nicht schaden.
Wer die Ausbildung privat machen möchte, der sollte auf jeden Fall einiges an Eigenkapital mitbringen. Die Kosten für eine private modulare Ausbildung schwanken extrem. Von 30.000€ bis 100.000€ (+ Lebensunterhaltskosten) ist alles dabei. Die Kosten für eine private AbInitio-Ausbildung liegt meist so im Bereich zwischen 60.000€ und 70.000€ (+ Lebensunterhaltskosten).


  • Frauen können nicht Pilot werden.
Schwachsinn. Natürlich können Frauen Pilot werden. Warum sollten sie auch nicht?


  • Man muss unbedingt einen Vorbereitungskurs (Seminar) besuchen, um überhaupt eine Chance zu haben.
Ebenfalls völliger Blödsinn. Für die DLR Berufsgrunduntersuchung bekommt man vom DLR Trainingsprogramme gestellt, und anhand weiterer Informationen (siehe Artikel zur BU) kann man sich problemlos selbst vorbereiten. Auch kommen durch die Lufthansa Firmenqualifikation fortlaufend Leute, die kein Seminar besucht haben. Dies könnt ihr in der Forenkategorie Erfahrungsberichte der DLR-FQ/FU nachlesen. Ebenfalls lesenswert ist der Artikel BU Panikmache, der gewisse Aussagen eines Seminaranbieters kritisch kommentiert.